Berlin: Die Stadt als Role Model für Imperfection?
Spannende Impulse & inspirierende Speaker
Berlin: Mut statt Makellosigkeit?
Was treibt die kreative Energie dieser Stadt an? Vielleicht ist es genau das Unperfekte – der Mut, Dinge einfach auszuprobieren, statt auf den perfekten Moment zu warten. In der zweiten pilot Lounge drehte sich alles um genau diesen Berliner Spirit: rau, direkt, kreativ – und immer mit einem Hang zum Machen.
Gemeinsam mit Moderator und YouTuber Aaron Troschke, Carl-Philipp Wackernagel von Berlin Partner und Gianluca Meli von KISS FM diskutierten wir, wie viel Imperfektion Marketing heute verträgt – und warum echte Haltung, Pragmatismus und kreative Freiheit oft mehr bewegen als Hochglanzkampagnen.
Was wir mitgenommen haben: Authentizität lässt sich nicht planen – aber leben. Und Berlin zeigt, wie das geht.
Berlin, du wilde Schönheit
Vor dem großen Panel eröffnet Orlina Miller zusammen mit Carl-Philipp Wackernagel den Abend in einem Fireside Talk über die Besonderheiten Berlins und die Herausforderung die Stadt zu vermarkten.
Orlina beschreibt Berlin als eine „Hassliebe“: laut, dreckig und kreativ. Ein Ort voller Gegensätze. Carl-Philipp, als Standortvermarkter, sieht es ähnlich: „Das Chaos wirkt von außen besonders reizvoll“. Trotz der Herausforderungen liebt er die Stadt und betont, dass das Stadtmarketing eine Mischung aus Liebe und kritischer Auseinandersetzung ist: „Wir umarmen die Stadt und versetzen ihr gleichzeitig einen Hieb in die Rippen.“
Berlin ist für ihn ein Raum voller Möglichkeiten, aber auch im Wandel. Jährlich zieht es immer mehr Menschen hierher. Seine Devise für das Stadtmarketing: Ehrlichkeit. Berlin ist nicht nur Szene und Start-up, sondern auch Stau und rauer Umgangston – und genau das macht die Stadt authentisch.
Mut, Chaos und Kreativität
Das Herzstück der pilot Lounge bildete die Panel-Diskussion mit Aaron Troschke, Carl-Philipp Wackernagel, Gianluca Meli und Orlina Miller – eine lebendige Gesprächsrunde über kreative Freiräume, urbane Imperfektion und den Mut, Dinge einfach zu machen.
Berlin macht erst, dann denkt es. Die Runde war sich schnell einig: Wer hier etwas bewegen will, braucht keine perfekten Businesspläne, sondern einen klaren Impuls und die Bereitschaft, einfach loszulegen. Ideen müssen nicht makellos sein, um zu wirken. Gerade in digitalen Kontexten zeigt sich: Reichweite entsteht dort, wo kreative Ansätze auf gute Strukturen treffen. „Content is king, Algorithmus is queen – und dann heißt’s: Ladies first“, brachte es der YouTuber charmant auf den Punkt.
Mut zum Improvisieren – das ist in Berlin kein Notfallmodus, sondern Methode.
Berlin inspiriert nicht trotz, sondern wegen seines Chaos. Die Stadt liefert ständig neue Reize: zwischen Clubnächten und Currywurstbuden, Plattenbauten und Pop-ups. Ideen entstehen hier nicht im stillen Kämmerlein, sondern auf der Straße, im Reibungspunkt mit anderen. Es geht darum, sich der Umgebung zu öffnen, sich aus der eigenen Bubble zu lösen – und Impulse aufzugreifen, bevor sie verschwinden. „Geordnetes Chaos“ sei in Berlin keine Schwäche, sondern eine Qualität – solange es Menschen gibt, die den Überblick behalten.
Für die Speaker*innen ist Berlin mehr als ein geografischer Ort – es ist ein Gefühl. Während Aaron die Stadt als Kontrastprogramm zu durchgeplanten Orten wie München beschrieb („Wo du nachts um drei keine Currywurst mehr kriegst“), sieht Gianluca Berlin vor allem als Plattform für Vielfalt, Offenheit und queere Kultur. Carl-Philipp mahnt, Berlin nicht auf Klischees wie den BER oder das Berghain zu reduzieren. Stattdessen brauche es Mut zur echten Erzählung – zu einem Stadtbild, das auch Brüche, Kontraste und ehrliche Alltagsrealität einschließt.
Mut, Fehler und Kreativität: Der Schlüssel zu Wachstum und Innovation
Im Alltag wie im Marketing braucht es Mut, um Unsicherheit zu akzeptieren und Raum für Fehler zu schaffen. Nur so können echte Innovationen entstehen und Fortschritt erzielt werden.
Im Alltag wie im Marketing gehören Unsicherheiten dazu. Wer Neues wagt, muss Fehler zulassen. Und genau darin liegt der Fortschritt. Die Panelgäste waren sich einig: Berlin lebt von Menschen, die bereit sind, Dinge zu testen, ohne das Ergebnis zu kennen. Es dürfen Fehler gemacht werden – „Es ist okay, Fehler zu machen.“ Innovation entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen ins Prozesshafte. Oder, wie es zum Schluss hieß: „Wir müssen wieder mehr Ideen ausprobieren, von denen wir nicht wissen, wie sie ausgehen.“
Authentizität ist heute mehr als ein Buzzword – sie ist der entscheidende Faktor. Gianluca sieht darin den zentralen USP jeder Marke: „Was das bedeutet, muss aber jede*r selbst definieren.“ Für Aaron heißt das auch, die Meinung nur derer wichtig zu nehmen, die man wirklich erreichen will. Denn: „Wenn du’s allen recht machen willst, machst du’s niemandem recht.“ Gerade in Nischen liegt oft die größte Kraft.
Was für ein inspirierender Abend!
Am 8. April haben wir gemeinsam mit Aaron, Carl-Philipp und Gianluca die kreative, laute und unperfekte Seite Berlins gefeiert. Wir haben darüber gesprochen, warum es nicht immer die perfekte Lösung braucht, sondern Mut, Pragmatismus und der Wille, einfach zu machen – auch mit Ecken und Kanten.
Die Diskussion hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch bei unseren Werbebotschaften mutiger zu sein und Imperfektion als Stärke zu nutzen und, dass Authentizität und echte Haltung oft die Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Markenkommunikation sind. Berlin lehrt uns, dass Imperfektion nicht nur erlaubt, sondern notwendig ist, um aus der Masse herauszustechen und kreativ zu bleiben.
Danke an alle, die dabei waren und mit uns über Mut, Kreativität und das Marketing von morgen nachgedacht haben. Wir freuen uns schon auf die nächste pilot Lounge und auf weitere spannende Gespräche mit euch!